CranioSacrale Körperarbeit mit Baby, Schwester und Mutter bei Geburtstrauma
Geburtstrauma Notkaiserschnitt/Kaiserschnitt: Eine CranioSacrale Körperarbeit von Baby-Sohn, große Schwester und Mama
Ich bin noch immer so tief berührt von der Cranio Session, die ich Mitte November einer jungen wundervollen Mutter, ihrer 7jährigen Tochter und dem kleinen 8 Wochen alten Sohn geben durfte. Mein Cranio Raum wird dann in eine Matratzenlandschaft voller Kissen, Teddys, Tücher und Decken verwandelt, wenn ich mit kleinen Kindern arbeite.
Da die Anfahrt der kleinen Familie lang war, ging es vor allen Dingen erst einmal darum, dass alle ankommen und durchatmen. Es gab leckeren Heiße Liebe Früchtetee, ein Volltreffer für das Mädel, denn sie schlürfte erst einmal genüsslich daran, während Mama den Stress des Autofahrens sowohl verbal als auch in Bewegungen abschüttelte. Der kleine Mann wurde ausgezogen und erst einmal kräftig gestillt.
Es ist immer ein stilles achtsames Herantasten, inwieweit größere Kinder Kontakt erlauben. Müdigkeit und Genervtsein vom Autofahren darf sein. Nichts ist zu viel, alles ist richtig, was sich offenbart. Die erste Zeit habe ich einfach mit Mama gesprochen, dabei den Kleinen und auch die Große mit einbezogen/auf Craniosacraler Ebene ins Feld genommen und da Mama sehr hochsensibel ist, war sie auch sehr schnell im Feld, das sich zeigen darf.
Während ich den Kleinen behandele, kommen die Worte aus der Mama von ganz alleine. Zuvor hatte ich schon mehrfach Craniosacral mit der Mutter und auch systemisch gearbeitet, da hier ein sehr großes Geburtstrauma von der Geburt der Großen im System steckte - Notkaiserschnitt und die Überwältigung im Feld. Ich erlaube mir in einer kindgerechten Sprache der großen Tochter zu erklären, warum alle drei denn heute da sind, warum die Mama den langen Weg mit ihnen auf sich genommen hat. Und während ich den Bruder anfasse und manches Mal - ihre Körperbewegungen in meine Richtung wahrnehmend – auch sie leicht berühre, sprechen wir von dem Kaiserschnitt allgemein, wie Kinder geboren werden und dass es manches Mal im Körper noch gespeichert ist und der Körper zu einem spricht und er genau weiß, wie er sich bewegen will. Dabei ist die Mama immer durch tiefes Atmen, mal Augen schließen, präsentes schauen und spüren die ganze Zeit eine große Unterstützung für das Heilungsfeld. Der kleine Bruder ist auch per Kaiserschnitt am Ende auf die Welt gekommen und trotz dem Vielen und dem Schmerz der wieder nicht möglichen natürlichen Geburt, gab es dieses Mal wegen klarer Vorbereitung keinen extremen dissoziativen überwältigten Anteil bei der Mutter, was bei der ersten Geburt der Fall war. Sie hat aus ihrem erwachsenen selbwirksamen ich heraus den Punkt selbst gefühlt, dass es ein Kaiserschnitt werden muss, dass es nicht weitergeht. Im Nachhinein war klar, dass es kurz davor war, dass die vorhandene Narbe dabei fast war aufzugehen.
Ab einem bestimmten Punkt ist im Craniosacralen Feld spürbar, dass das Baby den natürlich Geburtsprozess mit dem Körper durchlaufen möchte. Das Kind ist während der gesamten Geburt selbst sehr aktiv und benutzt Arme und Beine, um sich durch den Geburtskanal durchzuschieben, während die Wehen es dabei unterstützen. Die Massage des Gesamtkörpers, und die starke Kompression des Schädels sind zugleich eine starke Aktivierung der Lebenskräfte. Die Geburt ist eine enorme „Zündung“! Das Kind erlaubt sich hiermit im Grunde die Anschlussnahme an die Zündung.
Der Kleine robbte in einer Kraft komplett von einer Seite zur anderen, ich bin bei diesem Geburtsprozess nur Begleiterin und halten den Raum, berühre auf craniosacraler Ebene dort wo es ruft. Das Magische war, dass die große Schwester durch das vorher Gesprochene und das wahrhaftige Miterlebens des Prozesses ihres Bruders, das achtsame Berühren von Mutter und mir (das immer an Bord sein) tatsächlich bereit war, sich zu öffnen. Zunächst einmal galt es den Prozess vom Bruder abzurunden, dabei war sie immer auch sehr angeschmiegt an ihrer Mutter. Und als ihr Bruder die wohlverdiente Milch von der Brust bekam, und erschöpft in Mamas Armen lag, legte sie sich mit den Füßen an die Wand und fing an sich abzustoßen und mit der Kraft der Füße zu spielen.
Das war die Einladung ihres Körpers an mich mit ihr weiterzuarbeiten. Ich frage immer um Erlaubnis, ob ich mal hier berühren darf oder dort. Ihr Körper wollte so viel Gegendruck, so viel Kraft – es war ein wundervoller Geburts-Kraft-Tanz, der auf Craniosacraler Ebene stattfand, dann Beruhigung und ganz langsame Bewegungen aus dem Hals/Kopfbereich (ich hatte in meiner Vorbereitung, Voreinstimmung schon ein Gefühl von Halswirbel 1-4 erhalten), dann Stillstand und ihre Augen guckten mich die ganze Zeit weit offen an. Es ist wichtig, dass ich einen sicheren Raum biete und die Menschen, die zu mir finden sich wirklich sicher fühlen. In dem Fall der kleinen 7jährigen habe ich sanft gesprochen und ihr einfach mitgeteilt, was ich gerade wahrnehme und sie gefragt, ob sich das für sie auch so anfühlt – ein ganz ganz leichtes Nicken – denn ihr Körper/Geist/Seele hat gefühlt, dass wir hier an einem tief gekapselten Geburtstrauma-Punkt angekommen sind.
Ich fungiere manches Mal wie als ein Kanal mit meinem Körper für tief festgehaltene Trauma/Blockaden der Personen, die ich behandele. Ich nehme das im Vorfeld wahr – hier kann es sich durch Husten, Zuckungen, Schütteln zeigen – das kann natürlich sehr befremdlich wirken, vor allen Dingen für so eine kleine Person. Ich erkläre es, so dass keine Verwirrung oder Angst entsteht. Indem Moment als sich für das Mädchen etwas wirklich tief Sitzendes integrieren konnte, fühlt es sich für mich an als ob ihr Hals sich um 3cm verschiebt, es knackte im Halswirbelbereich und ich musste extrem viel mit Hals, Kopf und Gesicht zucken.
Dann war es gut und es galt sanft die Behandlung weiterzuführen und abzuschließen. Die Mittellinie, die Ausrichtung, die Kraft, die durch den kleinen Körper schoss, war immens, diese Lebenszündung war sehr stark spürbar. In der zweiten Phase durchlief sie auf dem Boden robbend durch meinen gesamten CranioRaum raus in den Seminarraum einen Prozess, indem ich wirklich alle meine körperliche Kraft anwenden musste, um den Gegendruck zu geben, den sie forderte. Die Fußleiste und der große Raum waren quasi wie der Ausgang und sie strahlte danach seelig, kraftvoll uns an.
Und wie Kinder so sind mit ihrer Verbundenheit und Energie. Plötzlich machte sie aus dem Nichts einen Kopfstand mitten im Raum und hielt die Mittellinie für einige Sekunden. Die Mutter war völlig ergriffen, da sie dies wohl schon seit längerem versucht und noch nie geschafft hatte und jetzt direkt nach der Behandlung schwuppdiewupp .. geht doch.
Wir dürfen uns immer wieder daran erinnern, dass unsere Kinder unsere Spiegel sind. Wenn wir uns beruhigen, wenn wir in unsere Ressource unseren guten Platz eintauchen, wenn wir fühlen und blicken und dies in einem sicheren Ort, kann das auch das Kind, kann das Kind andocken und loslassen und sich hingeben. Wenn wir klar sind und abgegrenzt, kann es auch das Kind sein. Wenn wir wütend sind, dann kann es auch auf das Kind übertragen werden.
Der Kleine hatte auffällig fest geballte Fäuste die ganze Zeit und es kam aus dem Feld ganz klar, dass es nicht seine Wut, sondern die von Mama ist. Indem ich beim Behandeln ganz neutral über Wut spreche und dass wir Babies von der Mama im Bauch manches Mal was mitbekommen und aufnehmen, dann kann sich sowohl bei Mama und beim Kind etwas öffnen. Die Mama sprach offen darüber, dass viel Wut gegenüber dem Vater während der Schwangerschaft ausgelebt bzw. gefühlt wurde. Es schmerzte sie sehr, dass es so war. Es gilt es anzuerkennen und in der Realität im hier und jetzt anzukommen, dass es so ist, um dann im nächsten Schritt klar zu schauen, will ich weiter so wütend sein oder erlaube ich mir meinen Fokus zu verändern oder etwas zu verändern, dass ich nicht mehr wütend und projizieren muss auf jemanden. Auszusprechen ohne Beurteilung, hilft im Heilungs- und Erkennungsprozess.
Während der Kleine quietschvergnügt vor sich hin brabbelt, die Tochter mit den Teddys spielt und diese kennenlernt, ist Mama dran. Die Doppelnarbe meldet sich, das Thema Wut zeigt sich deutlich, Leber ruft, alle inneren Organe zurzeln sich zusammen und rücken wieder ein Stück an ihren ursprünglichen Platz, Atmen, loslassen, sich fallen lassen, gesehen werden, tiefe Anschlussnahme an „es ist gut gegangen – ich habe zwei wundervolle gesunde Kinder. Es ist ok, dass es Kaiserschnitte waren, es darf sich jetzt beruhigen, ich brauch nicht so wütend zu sein, ich übernehme die Verantwortung für meine Gefühle und höre auf mein Bauchgefühl…. – wo ist der gute Platz, was gilt es zu verändern…“
Die Hände des Jungen entspannten sich komplett in dem Moment als ich mit der Mutter arbeitete. Hm, ich gehe meinen intuitiven Impulsen und fragte die Kleine, ob sie Lust hat die tollen Chakrensteine intuitiv auf ihre Mama zu legen, weil die Kraft geben und gut tun. Sie fand es toll und hat genau benennen können, welcher Stein für welche Emotion bzw. welche Kraft steht. Manche Steine gaben ab – z.B. Humor und Leichtigkeit und Kraft und manche waren dazu da die Wut oder Traurigkeit von der Mama zu nehmen. Wenn wir Mamis lauschen, können wir darin auch den Herzenswunsch unseres Kindes fühlen, was es braucht und was es sich für die Mami wünscht.
Der Kleine wollte die Bewegungen des Geburtsprozesses auf Cranio Ebene noch einmal durchlaufen und weiter ging es und das Mädel legte ganz souverän klar die Steine auf ihren Körper und benannte die Kräfte für sich selbst. Oftmals geht es auch einfach einmal darum, dass wir Eltern uns aus der Sorge herausziehen, den anderen Blickwinkel im System erhalten und die Kräfte in unseren Kindern ganz klar zu sehen! Stecken wir im sorgenvollen Blick und Herzen fest, kommt das bei unseren Kindern an, entkräftigt es sie und entsprechend fordern diese uns heraus, um etwas zu verändern.
Hab ich schon erwähnt, dass ich zweimal angepinkelt wurde, Mama vollgekackt wurde und wir 3 Damen so viel gelacht haben und Blödsinn gemacht haben. Bei alldem Vielen und Schweren und Schmerzvollen Themen und Prozessen, kann auch viel Kraft, Leichtigkeit, Verbindung, Zuversicht und Angebundenheit existieren.
Ich bin froh, dass die CranioSacrale Arbeit im Bereich von Geburtstrauma bekannter wird. Erwachsene, die zu mir kommen, ihnen die Frage relativ schnell stelle „hast Du die Nabelschnur um Deinen Hals gehabt und war es kritisch bei der Geburt?“ können immer gar nicht glauben, dass dies aus dem Körper spricht. Ich biete einen Raum für vorgeburtlichen Themen in meiner Craniosacralen Körperarbeit.
Ein Vollgekacktes Handtuch, müde Teddys, die bespielt wurden, die Chakrensteine wieder in ihrer Schachtel und das Spray Krafttanken dürfen alles wieder zurück an ihren Platz.
Ich sage Danke an alle meine Klienten für Euer Vertrauen. Ich wachse jedes Mal ein Stücken mit. Demut und Gnade und Mitgefühl. Ja, mit Babies und Kindern ist es besonders magisch 😊
CRANIO UND BABYS
Bei Startschwierigkeiten nach der Geburt hat sich Cranio sehr bewährt. Die Geburt ist eine körperliche und emotionale Herausforderung für dein Baby. Cranio schafft einen Ausgleich auf beiden Ebenen und hilft somit dem Baby ein Geburtstrauma zu verarbeiten. Studien haben ergeben, dass viele spätere Beeinträchtigungen auf Traumen während der Schwangerschaft oder Geburt zurückzuführen sind. Die natürliche Geburt ist für Mutter und Baby sehr wichtig, vor allem für die emotionale Bindung, aber auch für die weitere körperliche Entwicklung des Babys. Der Geburtskanal ist sehr intelligent geformt, sodass in unterschiedlichen Phasen die verschiedenen Schädelknochen des Babys, aber auch der ganze Körper durch den Druck der Wehen stimuliert werden. Ein Geburtstrauma kann die Beweglichkeit der Schädelknochen und anderer Strukturen maßgeblich beeinflussen und beeinträchtigen. Auch nach schwierigen Geburten mit Interventionen (Saugglocke, Zange oder Kaiserschnitt) kann Cranio dein Baby auf allen Ebenen ausgleichen.
Ein Geburtstrauma kann sich äußern durch: Unruhezustände, Schlafschwierigkeiten, Untröstliches Schreien, Ständiges Weinen, Fehlhaltungen, Bauchschmerzen, Saugschwierigkeiten
